Die gegenseitige zeitliche Beeinflussung verschiedener Anwendungen auf einem System ist nicht nur aus sicht der Betriebssicherheit (engl. safety) unerwünscht, sondern hat auch ihre Implikationen für die Datensicherheit (engl. security). Messbare datenabhängige Schwankungen des Zeitverhaltens einer Anwendung könne so beispielsweise dazu genutzt werden, sensible Daten (z.B. Chiffrierschlüssel) zu extrahieren. Solche sogenannten "timing channels" sind ein indirektes Maß für die zeitliche Beeinflussbarkeit eines Systems und können nur durch perfekte zeitliche Isolation verhindert werden.
Dieser Vortrag befasst sich mit der Quantifizierung von timing channels und möglichen Gegenmaßnahmen am Beispiel des seL4 Microkernels. Darüber hinaus sollen insbesondere die Effekte dieser Gegenmaßnahmen auf die zeitliche Vorhersagbarkeit herausgearbeitet werden.