ROSETTA heißt die wissenschaftliche ESA Mission zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Die Sonde ist nach dem Stein von Rosetta benannt, der maßgeblich zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug. Das Hauptziel der Mission ist die Erforschung des Ursprungs des Sonnensystems durch die Untersuchung des Ursprungs von Kometen. Nach dem Start in 2004 wird die Sonde zehn Jahre lang durch das Sonnensystem fliegen und dabei mehr als die fünffache Entfernung der Erde zur Sonne (5,25 astronomische Einheiten, AU) entfernt sein. Nach dem Einschwenken in eine Umlaufbahn um Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko in 2014 wird ein kleines Landegerät auf der Oberfläche abgesetzt. Die Sonde wird weiter den Kometen umkreisen und die Veränderungen des eisigen Kerns bei der Annäherung an die Sonne beobachten.
Das wissenschaftliche Instrument Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral
Analysis (ROSINA) besteht aus zwei Massenspektrometern und einen Druck-Sensor, die zur Analyse der Zusammensetzung von neutralen und ionisierten Gasen des Kometen entwickelt wurden. Alle drei Sensoren werden von einem gemeinsamen Instrumentenrechner (DPU) gesteuert und die ausgelesenen Messdaten verarbeitet. Diese DPU wurde komplett am IDA entwickelt und gebaut. Die benötigte Steuerung und Verarbeitung wird durch ein Software-Programm auf einem 32-bit Digitalen Signal-Prozessor (DSP, TSC21020F) mit einem schnellen Hauptspeicher (11 MBytes) ausgeführt. Um höchstmögliche Zuverlässigkeit zu erreichen, sind alle DPU-Funktionen doppelt vorhanden und in zwei kalt redundante Bereiche unterteilt. Die Software basiert auf einem Echtzeit-Multitasking-Betriebssystem, das die Ablaufkoordination aller Prozesse übernimmt und alle benötigen Kommunikations-Funktionen bereitstellt.